04.04.12 Ein Mann und sein Schiff

Die "Winterspiele auf BODIL" gehen in die letzte Runde. So wie der Bericht auf einem Arbeitsponton begann, so geht er schließlich auch zu Ende. Damals lag der Ponton auf der Eisfläche bewegungslos fest. Heute, bei NE 5-6 ist das Wasser im Nyböl Nor ziemlich ruppig und lässt die leichte Arbeitsbühne gehörig schaukeln. Die Schwankungen und Stöße auszugleichen fordert schon eine Menge Kraft. Da kann man sich das Geld für ein Fitness-Studio gleich sparen.
...und der Mühe Lohn
Die Einsamkeit des Bootsbauers...
Heute passt Uwe Schablonen für die unterste Planke in der Backbord Schanz an. Die gegenüber liegende Seite ist schon fertig.
Was noch gut ist, bleibt erhalten. So konnte der zwanzig Jahre alte Poller in eine neue Zukunft hinüber gerettet werden. Am Heck fehlen noch die senk- rechten Bretter, mit denen die Rundung ausgekleidet ist. An der Frage ob diese nicht auch "horizontal" verkleidet werden muss, schieden sich früher die Geister. Heute ist das schnell abgetan. Aufgrund der starken Biegung auf der kegeligen Oberfläche benötigt man für den Zuschnitt sehr breite Planken. Die gibt es aber nicht, jedenfalls nicht zu bezahlbaren Preisen.
Gestern war ein Holzhändler als Besucher am Bohlwerk. Auch er klagte darüber, daß gutes Holz für Schiffbau fast nicht mehr zu bekommen ist. Das meiste Holz wandert unterschiedslos in die Herstellung von Papier- und Spanplatten. Sonderlängen und -breiten sind selten. So stirbt eine Jahrhunderte alte Kultur.
Sieht man den einsamen Schipper bei seiner Arbeit, kommt unmittelbar die Frage hoch, wie lange es noch Enthusiasten gibt, die sich dieser Aufgabe stellen wollen und können.