16.06.12 Hafen voll weg'ger Schiffe

Häfen haben es nun mal an sich, dass Schiffe kommen und gehen. Im Augenblick sind fast alle "weg", sprich abgereist. Aber so ist das nun mal, der Museumshafen ist eben auch in diesem Sinne eher Hafen als Museum. Um auch diesen Kalauer anzubringen: Das Schifffahrtsmuseum ist dem entsprechend ja auch eher Museum als Schifffahrt. Ok, ok, zugegeben, es gab schon geistreichere Pointen.

Das die Schiffe weg sind, hält Besucher aber nicht von einem Bummel auf dem Bohlwerk ab. Sie wandern in Gruppen oder zu zweit (am späten Nachmittag eher zu zweit), sitzen auf den Bänken, oder auf den Bohlen, reden miteinander, fühlen sich anscheinend ganz wohl. Ein Fototermin mit Bens "Kapitän" aus Pappmachee ist bei Kindern und Kind gebliebenen sehr beliebt.

Während sonst mal jemand sagt: "So viele schöne Schiffe" - noch nie hat jemand nach den weg'gen Schiffen gefragt. Werden die nicht vermisst? 

So viele Besucher in einem Hafen ohne Schiffe: Das regt die Fantasie an. Vielleicht könnte dies ein zugkräftiges neues Konzept sein: Der virtuelle Museumshafen. Den könnte man sich auch in verschiedenen Versionen und Sprachvarianten vorstellen: Museumshafen zur Zeit Napoleons. Oder Museumshafen zur Zeit der Blüte des Westindienhandels. Auch auf chinesisch für Besucher aus Fernost. Und alles heiter - und so weiter, und so weiter.

Modular aufgebaut, könnten Schiffsmodelle und Publikum in zeitgenössischer Kleidung an andere Museumshäfen oder sogar das Schifffahrtsmuseum ausgeliehen werden. So ganz originell ist die Idee jedoch nicht, wurde sie doch schon erfolgreich für andere Museen und Schlösser und Kirchen realisiert.