06.08.12 Museumshafen gut besucht

Der Tourist als solcher neigt zum Klumpen. Dass der Hafen halb leer ist, tut der Liebe der Sehleute zum Bohlwerk keinen Abbruch. Ab der Mittagszeit sitzen und stehen zahlreiche Besucher rund um Bens Fischhütte und genießen ihre Mahlzeit und/oder ihr Getränk. Wenn die Sitzmöbel belegt sind, nimmt man auch gerne auf dem Boden Platz. Dann sieht sieht das Bohlwerk aus wie ein Naherholungszentrum an einem Brückentag oder wie eine Abflughalle für Charterflieger zur Hauptreisezeit. Dabei sind die meisten Anwesenden schon in übervollen Zügen angereist oder standen auf ebensolchen Autobahnen mit 100x PS oder mehr unter der Haube im Stau. Wer zur selben Zeit den Strand in Wassersleben aufsucht, fühlt sich vergleichsweise alleine. Kein Wunder, alle Touris sind ja mit Fischbrötchen beschäftigt. Und die wundersame Neigung zum Klumpen tut ihr Übriges.

Die Restauration an der Hafenkante ist dagegen schwach besucht. Früher, als die "Fischhütte" noch "Wachhütte" genannt wurde, war der Andrang aufs Bohlwerk auch wesentlich geringer, von Stadtstreichern mal abgesehen.

Das legt die Vermutung nahe, dass Bens Fischbrötchen die wirkliche Attraktion sind und der Museumshafen sich lediglich im Glanze seines Erfolges sonnt. Das wundert um so mehr, als die Leckerbissen nicht einmal "museal" oder  "historisch" genannt werden können. Wie Augenzeugen eidesstattlich versichern könnten, wenn man sie je dazu aufforderte, werden Fisch und Brötchen täglich frisch angeliefert