25.08.12 Drachensaat



An Land drängen sich die Zuschauer zwischen der Hafenkante und Jahrmarktsbuden. Die Firmen der Teilnehmer werben für ihre Produkte und Leistungen, dazwischen Crews die das Rennen noch vor sich haben. Sie sind leicht an ihrer einheitlichen Kleidung zu erkennen und daran, dass sie immer engen Zusammenhalt suchen. Lustig gekleidete Werber verteilen kleine Geschenke an Kinder und ältere Passanten. 

Heute geht die Saat auf. Seit Tagen haben sich die Teams der Drachenboote auf das Rennen vorbereitet, haben sich unzählige Male mit "Are you ready? Attention! Go!" anfeuern lassen um dann SYNCHRON den Oberkörper nach vorne zu schleudern, das Paddel SENKRECHT in das Wasser zu stechen um es sofort mit VOLLER KRAFT nach hinten zu reissen um es schließlich SENKRECHT, ohne Spritzer, aus dem Wasser zu ziehen, worauf der Zyklus von auf's Neue beginnt. Für den richtigen Takt sorgt der Trommler im Bug des schlanken Bootes, im Heck steht der Steuermann. 

Auf den Start kommt es an. Dann, wenn das Boot auf Renngeschwindigkeit beschleunigt, ist die Schlagzahl am höchsten. Wer jetzt führt, gewinnt mit hoher Wahrscheinlichkeit. Bum - bum - bum dröhnt die Trommel, und das Boot ruckt mit jedem bum ein paar Meter voran.

An der Pier liegen Ausflugsschiffe und Traditionssegler. Einige Schiffe nehmen Zuschauer an Bord, andere Bootscrews. An den Bordwänden flattern Werbebanner im Wind. Der Tag beginnt trüb und mit leisem Nieselregen. Später wird die Sonne durch den Hochnebel dringen und die Szenerie in gleißendes Spätsommerlicht tauchen und in eine heiter gelassene Stimmung versetzen. Ein Drachenboot Typ "Wikinger" setzt einen ironischen Akzent. 

Was für eine wunderbare Paarung: Wettkampf und Gelassenheit, Fantasie und Disziplin. Ein schöner Tag für Flensburg. Ein schöner Tag in Flensburg. Ein schöner Tag.