30.04.13 Der Spund

Seitdem CHARLOTTE schließlich einen neuen Eigner gefunden hat, weht ein frischer Wind durch die Decksaufbauten. Spötter könnten meinen, es sollten nun Panoramafenster eingebaut werden mit integrierter Blumenbank. Das ist jedoch nicht der Fall. Hier wird auch nicht versucht, die Sülls auf ihre ursprüngliche Höhe zurückzubauen, als dort, wo jetzt das Deckshaus steht, noch die Luke der Bünn zu finden war.
Die zahlreichen Freunde des Haikutters können beruhigt sein. Äußerlich bleibt alles beim Alten, nur die Segel werden erneuert. Und die mittlerseile morschen Teile der Deckshäuser werden durch die Museumswerft fachgerecht repariert. Dafür werden die Planken, soweit sie nicht mehr in Ordnung sind, sorgfältig ausgestemmt und entweder komplett ersetzt oder "gespundet". Welcher Weg gewählt wird, hängt vom Aufwand ab. Spunde nennt man hier Teile von Planken, die im Rahmen  einer Reparatur defekte Teile ersetzen. Die werden durch Anschäften mit dem gesunden Teil der Planke verbunden, soweit es um Endstücke der Planken geht. Ist nur ein Fleck auf der Planke  verrottet, kann man auch die Planke bis auf das gesunde Holz ausstemmen und durch eine formschlüssige Einlage ergänzen.
Was tun, um diese manchmal aufwändige Arbeit zu vermeiden? Vermutlich muss man akzeptieren, dass Holz als Werkstoff früher oder später vom Verfall bedroht wird.  Schwitzwasser als Ursache haben wir in früheren Beiträgen bereits diskutiert. Dagegen hilft nur lüften, lüften, lüften. Und das Schiff immer wieder sorgfältig auf Anzeichen für beginnenden Verfall kontrollieren. Aber das macht ja ohnehin jeder, wenn das Schiff im Herbst und Frühjahr sorgfältig gereinigt wird.

Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass "Spund" noch eine weitere Bedeutung hat. Bezogen auf das Foto ist diese jedoch nicht gemeint.

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