08.05.13 ABBI gedopt

Anscheinend unverfänglich...
Smakkejollen werden gesegelt oder gerudert. Das war früher und, so denkt man, ist es auch heute, insbesondere, wenn es um ein Boot  des Museumshafens geht. Nehmen wir einmal ABBI. Sie ist der Nachbau einer Kadrejerjolle aus dem Öresund. Mit diesen Booten haben Schiffshändler ihre Kundschaft auf den Segelschiffen bedient, die den Sund passierten (Schiffshistorisches Archiv Flensburg). ABBI liegt heute Steg der Lüttfischer im Museumshafen. Immer wieder ist es schön zu sehen, wie dieses flinke Boot mit seinem Smakkesegel schnell und wendig im Flensburgerhafen kreuzt.

...tatsächlich hochbrisant...
Nur gibt es leider Tage an denen der Wind nicht so richtig will. Darunter leiden auch die Segler der alten Jolle. Früher war das auch schon ärgerlich, aber mangels anderer Alternativen griff man frohgemut zu den Riemen und pullte zu seinem Ziel.
Was aber, wenn es damals bereits weitere Alternativen gegeben hätte?
Derartige Fragen werden oft zum Vorwand genommen, um historische Boote zu modernen zu machen.
Bei den Klassischen Yachten ist das schon lange gang und gäbe. Es werden Karbonsegel an Karbonmasten gesetzt und die Rümpfe innen mit Leichtmetallverbindungen versteift um die größeren Kräfte aufzufangen. Dabei bleibt vieles auf der Strecke. Die Rümpfe, der Sportsgeist und die Einstellung der Segler zu ihrem Steckenpferd. Fragt eigentlich mal jemand, wie sich das mit der Traditionspflege und dem kulturellen Anspruch verträgt?
Im Augenblick wird anscheinend versucht, auch ABBI mit modernster Antriebstechnik in die Moderne zu katapultieren. Hoffentlich bleibt es bei dem Versuch.