09.05.13 RAGNA getuned



Der Bericht von gestern handelt von einem vermuteten Versuch auf der Smakke-Jolle ABBI, beim Antrieb den Weg in die Moderne Zeit zu wagen. Mit einem Elektro-Außenbordmotor soll das Arbeitsboot auch in windstillen Zeiten seine Mannschaft (oder sagt man besser: seine Passagiere?) von A nach B bringen. Dabei muss jedoch lobend darauf hingewiesen werden, dass dieser Antrieb zumindest leise ist. Es hätte ja auch ein knatternder Zweitakter sein können.
Auf dem Wikinger-Nachbau RAGNA wird dagegen konsequent auf Tradition gesetzt. Getrieben von der koordinierten Kraft von sechs vp (viking power) wird das elegante Boot mit unbändiger Kraft an den Riemen durch die Wellen gezogen. Auch das ist leise und zusätzlich sehr konsquent. Denn schließlich handelt es sich auch bei RAGNA um einen Nachbau der Museumswerft eines historischen Gokstad-Bootes. Um die Sache "rund" zu machen, wurde jetzt auch das kennzeichnende "Design-Element" aufgehübscht, der Drachenkopf. Er ziert den Vorsteven und soll den Sagen zufolge böse Geister abwehren. "War Land in Sicht, nahm man sie ab, um nicht die guten Landgeister zu erschrecken. Dasselbe galt anscheinend wenn das Reich des Jenseits in Sicht war. In dieser Stevenschlange saß das Eigenleben des Schiffes..." (aus: Die Wikinger, von Eric Graf Oxenstierna, Akademische Verlagsanstalt, Kettwig).

So gesehen könnte man sagen: lieber kopflos sein als von allen guten Geistern verlassen. In dem Sinne: Gute Reise!