04.11.13 November im Regen


Der große Sturm vor einer Woche hat das Wetter nicht beruhigt.
Seit Tagen weht kräftiger bis stürmischer Wind und eine Regenfront folgt der nächsten. Eigentlich ist es ein Wetter, bei dem jeder gerne unter einem festen Dach bleibt, arbeitet oder Kakao trinkt. Aber das Bohlwerk wird sogar bei diesem Wetter immer wieder besucht. Scheint die Sonne mal durch eine Wolkenlücke, leuchten die Farben vor dem dunklen Himmel wie eine Neonreklame. Doch im Nu ist das Bild wieder weggewischt und feiner Regen staubt über Stadt und Hafen. Nimmt der Wind zu, fallen auch dichte Schauer wie von einer Dusche. 
Auf CHARLOTTE sollten die neuen Segel bei der Apfelfahrt ausprobiert werden. Daraus wurde nichts. Nun müssen sie wohl bis zum Frühjahr auf ihren ersten Einsatz warten.

MEJSEN schon im Winterschlaf
Heute vor einem Jahr waren auf WIEBKE BOHLEN die Segel längst abgeschlagen und trocken im Winterlager verstaut. Außer den Segeln sollen auch alle Blöcke abmontiert werden, um sie über den Winter zu überholen und neu zu lackieren. Das Tauwerk kommt erst in die Waschmaschine bevor es getrocknet und in Bunschen aufgeschossen aufbewahrt wird. Aber heute wird es mit dieser Aktion wieder nichts werden. Der morgige Dienstag soll eine kleine Verschnaufpause in dem herbstlichen Wetterdrama bringen. Also heisst es: Weiter hoffen.

Die Crew von MEJSEN war schneller. Bei Nieselregen hat sie die Segel und Blöcke abgeschlagen und das Schiff mit der Plane abgedeckt. Vielleicht hat sie eine Möglichkeit, die Segel in einer Halle oder Scheune zu trocknen, bevor sie verstaut werden. Der Winter kann kommen.

SORTE SARAH
ARVED noch bereit zum Segeln
Im Lüttfischerhafen sind die meisten Boote schon unter Dach und Fach. ARVED, die Arendal-Sjekte des Museumshafens, und SORTE SARAH, das neu erhaltene Geschenk an den Historischen Hafen  liegen noch an ihren Leinen und  sammeln Regenwasser. Ob sie noch mal eingesetzt werden sollen?

Auch auf der Museumswerft hat man sich für die nassen und oft schneereichen Wintermonate vorbereitet. Das Holzlager wurde weitgehend überdacht. Jetzt ist  der wertvolle Vorrat dort vor dem Verrotten geschützt. 

Gut geschützt: Holzlager der Museumswerft

Auf LILLE BJØRN wurden während der letzten Monate Fenster und Türen ausgebaut. Die Planen hat der Sturm weggerissen. Nun liegt die 60 Jahre alte Brigantine dem Wetter schutzlos ausgeliefert im Hafen der Museumswerft. Ihr Eigner hat wohl die Freude an dem Schiff verloren. Es sollte für den Walschutz eingesetzt werden. Nun braucht das Schiff selber einen Schützer.

Schutzlos: Walschützerschiff LILLE BJØRN ...

Daneben haben der Prahm WILHELMSHAFEN und der halb fertig restaurierte alte Logger MARIE von 1913 seit Jahren ihren Liegeplatz. Wie es aussieht, werden die Schiffe noch eine Weile dort ungeschützt aufliegen. Wie lange dauert es eigentlich, bis ein Stahlrumpf durchgerostet ist?

... und MARIE