16.03.15 Frühlingserwachen

Früher ein häufiger Anblick: Schiffer, die am Hafen an
Netzen arbeiten. Waren es einst Fangnetze für die
Fischerei, ist es hier ein Klüvernetz für PIROLA.
Der Frühling naht mit Riesenschritten. Für Meteorologen hat er sogar schon vor 16 Tagen begonnen, für Astronomen und damit für Nautiker wird er spätestens am 20. März um 23 Uhr 45 ausbrechen. Der Traditionsschiffer erwacht aus dem Winterschlaf, wenn er an seinem Schiff arbeiten kann, ohne sich die Finger oder andere Körperteile abzufrieren. Tausend Handgriffe warten auf ihre Erledigung. Solange es für die allfälligen Lackierarbeiten noch zu kalt und die Luft noch zu feucht ist, können zumindest Arbeiten am Rigg erledigt werden. Hier wird PIROLA ein neues Klüvernetz angepasst. Sicher ist sicher, denn die Maschen sind vielleicht einmal der letzte Halt vor dem Sturz vom Klüverbaum ins Wasser.
Die deutsche Sprache ist schon kurios. Während man mit einem Fischernetz Fische fängt, soll ein Klüvernetz notfalls einen Menschen fangen, wenn er vom Klüverbaum stürzt.
Klüvernetze sind auf allen Schiffen sinnvoll, deren Vorsegel ohne Rackring gefahren werden. Um Klüver, Außenklüver, Flieger und Jager sie zu bergen und zu sichern, muss jemand auf den Klüverbaum klettern. Ohne Netz und bei ruhigem Wetter ist das nur eine prickelnde Mutprobe, die auf Fotos sehr gut wirkt. Bei grobem Wetter ist das aber garnicht prickelnd und wird schnell zu einer lebensgefährlichen Aktion.
Jedoch bietet das Klüvernetz auch sehr angenehme Möglichkeiten. Bei Sonnenschein und warmem Wind ist es ein wunderbarer Platz, um den Tag zu genießen. Alleine über den Wellen schwebend, wie in einer Hängematte dösen und über Gott und die Welt nachdenken.