22.08.15 Begegnungen

KRÄFTA kommt auf
In diesen Tagen herrscht, Hoch "Isabel" sei Dank, schönstes Sommerwetter mit erträglichen Temperaturen. Aber nichts ist vollkommen. Wie es bei Hochdrucklagen manchmal vorkommt, schwächelt der Wind.
Stehen die Vorsegel?








Das macht kleineren und leichteren Booten weniger aus, schwereren schon. Was an Geschwindigkeit fehlt, muss dann durch Charakterstärke gepaart mit Fatalismus ausgeglichen werden. Man muss sich eben an dem freuen, was man hat. Wir hatten gestern zum Beispiel ein paar schöne Begegnungen auf dem Wasser, deren Bilder uns erhalten bleiben.
KRÄFTA ist uns begegnet. Um ehrlich zu sein: Sie hat uns überholt. Aber was soll man machen? Wir machten Fotos. Das Eckernförder Wadenboot der Ostseeschule wurde aber auch wirklich ambitioniert gesegelt.
MAJA kommt auf. Auch ein Vorteil von Tagen mit schwachem Wind:
Es bleibt Zeit für einen Plausch  von Boot zu Boot. 
Als nächste Bekannte kommt MAJA aus dem Hafen für Klassische Jachten vorbei. Da hatte der Wind nach einem schwachen Anfang schon stark nachgelassen.

Als der Wind dann schließlich ganz wegbleibt, begegnen wir noch dem Jugendkutter RUGARD aus dem Museumshafen. Der wird tatsächlich noch mit Jugendlichen gesegelt. Beeindruckend, wie einfach traditionelle Riggs zu handhaben sind. Will man die Luggersegel reffen wird die Fußrah an den Mast gezogen. Bei Flaute reicht das schon. Bei stärkerem Wind würde das Segel mit dem Fall gesichert, das dafür um den Mast geschlungen wird. 
RUGARD mit Hybridantrieb  

Und dann kommts. Obwohl  ein Außenbord- motor am Spiegel hängt, greift die Crew zu den Riemen und pullt mit der Kraft von zwei Erwachsenen und zwei Kindern mit beachtlicher Geschwindigkeit voraus.  Beeindruckend, wie konzentriert der Kleinste zu Werke ging! Dabei war er sitzend zu klein und stehend ging's auch nicht so richtig gut. Alle Hochachtung, er hat sich nicht entmutigen lassen.
Wir hätten auch zwei Riemen ausleihen können, verzichten dann aber auf das großzügige Angebot. Wir hätten die Antriebshilfen auch nur als Stechpaddel nutzen können. Aber es gibt Filme in Utube, in denen vergleichbare historische Colin Archer Boote im Hafen gepullt werden. Deren Riemen waren jedoch etwa drei bis vier Meter lang. In Ruhestellung dienten sie als Seereling.