14.06.17 Erst kein Glück

LISA von LÜBECK in Holtenau
foto: Kieler Nachrichten online
"Eine Seefahrt, die ist lustig..." Was in dem beliebten Scherzlied besungen wird, kann die Besatzung der LISA von LÜBECK nicht unbedingt bestätigen. Der originalgetreue Nachbau eines Kraweels aus dem 15. Jahrhundert kam am 12. Juni in eine Situation, die Jürgen Wegmann vom 1. FC Bayern mal treffend so erklärte: "Erst hatten wir kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu".
Das Segelschiff aus Zeiten der Hanse sollte an den internationalen Hansetagen teilnehmen, die vom 15. bis 18. Juni in holländischen Kampen stattfinden. Gemeinsam mit der WISSEMARA aus Poel wollte sie via Nord-Ostseekanal über Helgoland nach Kampen in den Niederlanden reisen. Daraus wurde aber nichts, weil sie in der Elbmündung "technische Probleme" (Kieler Nachrichten online) bekam. Andere Quellen nennen Probleme mit dem Anker, dessen Schaft gebrochen sei. Sie musste die Reise abbrechen und nach Lübeck zurück. Um 13:30 Uhr, beim Einlaufen in die Schleuse von Kiel-Holtenau wurde sie von einer starken Böe gepackt, die das mittelalterliche Schiff mit hohen Kastellen an Bug und Heck in der Schleuse um 180 Grad drehte. Sie konnte die Schleusenkammer danach nur rückwärts fahrend verlassen und auf der Reede in der Kieler Förde drehen. Ein Anlegeversuch war zuvor bereits wegen der schlechten Wetterbedingung gescheitert. Der WISSEMARA ging es nur im Ergebnis besser. Aber auch sie musste die Anreise nach Kampen unterbrechen und suchte Schutz in Cuxhafen.