03.11.17 Herzlos

Millimeterarbeit
Foto: Thomas Kähler
Im Herbst verlassen viele Boote ihre Liegeplätze im Heimathafen. Manche gehen ins Winterlager an Land, andere verbringen die kalte Jahreszeit in einer Halle. Auch im Museumshafen sind zahlreiche Liegeplätze verwaist. BODIL ist zur Reparatur in der Werft. Eine lang geplante Arbeit am Rumpf soll den alten Haikutter verjüngen. Toppsegelschoner ANNY aus Glückstadt ist schon eine ganze Weile in Eckernförde auf der Werft, Lotsenboot THOR hat zu seinem Winter-Liegeplatz näher beim Wohnort des Eigners verholt und die jetzt noch da sind? Frei nach Rilke "Wer jetzt noch hier ist, wird noch lange bleiben..." 
Zu denen gehört wohl auch MEIJSEN, die Danske Jagt aus Ribe. Gestern kam ein Foto, mit dem Begleittext "MEJSEN  wird am Herzen operiert".  Ein Abschied vom Bohlwerk wäre jetzt im Wortsinn wirklich herzlos. Was schon in einer Autowerkstatt besonderes Geschick erfordert - an Bord eines Schiffes sind die Anforderungen noch höher. Die Antriebsmaschine und andere technische Einrichtungen sind meist auf engstem Raum montiert und wenn schon der Motor so recht keinen Platz hat: der Mechaniker muss sich in die verbleibenden Lücken zwischen Spanten, Motorblock und Deckbalken hineinschlängeln und dennoch sehr präzise und kraftvoll arbeiten. Na, dann viel Erfolg!