06.11.17 MAIA genießt den Tag

Es wird langsam kühler, nachts kommt die Temperatur dem Gefrierpunkt nahe. Aber noch wärmt das Wasser im Hafen und in der Förde ein wenig. Doch bald wird das Bohlwerk und das Deck morgens von Raureif glitzern. Es wird Zeit, das Boot unter die Winterplane zu bekommen. Wenn nur das Wetter nicht so verführerisch schön wäre! Die grauen Wolken von gestern hat ein Hoch vom Himmel gewischt. Und nun: blendend weißer Sonnenschein, wenige Haufenwolken am Himmel und eine schwache Brise machen die elf Grad Lufttemperatur erträglich. "Genieße den Tag, und vertraue möglichst wenig auf den folgenden!" riet Horaz seiner Lokonoe. Die hatte kein Segelboot, vermuten wir.

Lägen die Segel nicht schon seit einer Woche abgeschlagen im Winterlager - wir hätten schwach werden können und "Leinen los!" einen Ausflug auf die Förde unternommen. 
Zum Teufel mit Horaz! Die Segel liegen immer noch Winterlager. So nutzten wir die vielleicht letzte Gelegenheit, kleine Lackschäden am Mast auszubessern, bevor die langen dunklen Monate endgültig den Zeitplan bestimmen. Seit langem schon versuchen wir, das Boot vor dem Winter gut unter Lack bringen, getreu dem Motto "Farbe erhält, was sonst verfällt". Den Lohn der Mühe kassieren wir dann im Frühjahr. Bisher sind wir damit gut gefahren, trösten wir uns.