17.11.17 Das Ende von NINIVE

Foto: Mathias Schulz ©


Nomen est omen. Gestern vollendete sich das Schicksal des Traditionsseglers NINIVE. Die "Pommersche Jachtgaleass" (Schiffshistorisches Archiv Flensburg) stand fast zwei Jahre in Eckernförde an Land, nachdem sie im Januar 2015 im Hafen sank und anschließend geborgen wurde (Die HAFENMELDUNGEN berichteten). Dort blockierte der marode Rumpf mehrere Parkplätze. Der Besitzer war nicht auszumachen und so entschlossen sich die Stadtwerke Eckernförde, das Wrack kurz entschlossen zu beseitigen. Selbst die Anlieger wurden von der Aktion überrascht. Die Eckernförder Zeitung berichtet in ihrer heutigen Ausgabe über das Zerstörungswerk:
 "Der Holzrumpf mit seinen Querverstrebungen sowie genagelten und verschraubten Teilen erwies sich bis auf die stark angegriffene Außenbeplankung als äußerst stabil, doch Baggerführer Seemann setzte die schweren Greifzangen ganz nach den Erfordernissen mal brachial, mal fast schon grazil ein. Scheibchenweise wurde so im Laufe des Tages aus einem vollständigen Schiffsrumpf ein großer Haufen zerborstener Eichenhölzer mit großen Nägeln, Schrauben, Seilen und sonstigen Kleinteilen. – Quelle: https://www.shz.de/18337591".

Fast könnte man das Ende der NINIVE als Omen für die Traditionsschiffe in Deutschland insgesamt betrachten. Zufällig erhitzen sich gerade in diesen Tagen die Gemüter erneut wegen der umstrittenen Traditionsschiffs-Verordnung. Den aktuellen Anlass bietet die ebenso unvermittelte und kurz entschlossene Ankündigung, des amtierenden Verkehrsministers Christian Schmidt noch diese Woche seine Unterschrift unter die Neufassung der Sicherheitsverordnung zu setzen. Was die Traditionsschiffer besonders erregt ist, dass dies vor Ablauf des vereinbaren Moratoriums geschah und ohne das für den 20. November in Aussicht gestellte Gespräch mit der zuständigen GSHW geführt zu haben. Mittlerweile hat sich auch Daniel Günter, Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, an den Bundesverkehrsminister gewandt. Das Flensburger Tageblatt zitiert: 
"Es könne nicht sein, dass eine geschäftsführende Bundesregierung in dieser Frage jetzt Nägel mit Köpfen machen wolle, sagte Günther. "Hier sind wichtige Fragen noch nicht geklärt."Für das Tourismusland Schleswig-Holstein sei der Erhalt der Traditionsschifffahrt sehr wichtig. Günther forderte eine Rückkehr an den Verhandlungstisch. "Es ist mir unverständlich, dass die Bundesregierung trotz der zahlreich geäußerten Bedenken aus den Ländern daran festhält, eine sehr strittige Verordnung ohne weitere Diskussion mit den Betroffenen umzusetzen."   
Quelle: https://www.shz.de/18337346 ©2017
Nun wollen wir mal sehen, was passiert. (Siehe dazu auch NDR 1 Welle Nord von heute)